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Zügeln - oder was schreibst du?

Einziehen

Tja, die Zeit im Hotel ist vorbei. Es geht ins Zentrum in ein kleines Studio. Frühstück muss ich jetzt selber zubereiten. Oder, ich sag es vielleicht besser so. Frühstück darf ich jetzt selber zubereiten. 


Auf verschlungenen Wegen bin ich jetzt zu einem Studio 50 Meter von der Baumanstrasse entfernt gekommen. 
Also das kam so: Nein, ist doch besser ich erzähle euch die Geschichte wenn ich wieder zurück bin. 

Aber vom Einzug kann ich gleichwohl etwas erzählen, denn das war doch speziell. Im Vorfeld haben wir vereinbart, dass ich mich um 13:00 bei der angegebenen Adresse melde. Vorauszuschicken ist an dieser Stelle, dass diese und die ganze folgende Konversation nur auf Russisch (im Quadrat) geführt wurde.

 

Also bin ich eine viertel Stunde vor dem vereinbarten Zeitpunkt bei dieser Adresse. Es ist ein Block im Innenhof. Die Autozufahrt ist mit einem automatischen Tor geschlossen, aber der Personeneingang ist geöffnet. Der Haupteingang zum Treppenhaus ist aber nur über eine Codetastatur zu öffnen. Ja doch, ich kenne sämtliche Kombinationen in ganz Russland! Nicht einmal der Präsident kennt die - oder vielleicht doch. Aber das nutzt mir in meiner Situation wenig bis gar nichts. Also warte ich einfach.

 

Bald schon kommt ein Herr und fragt: ,Rudolf?' (auf Russisch natürlich), und ich bejae (auch auf Russisch). Er macht ein Handzeichen, dass ich ihm folgen soll. Wie es scheint, kennt er die Kombination, er entriegelt die Tür und wir treten ein.

 

Im Inneren treffe ich auf einen modernen Eingangsbereich, ganz im Gegensatz zur unwirtlichen Eingangstür. Mit dem Lift fahren wir in die vierte Etage, was unserem dritten Stock entspricht. Dort steht die erste Tür bereits offen und wir treten ein. 

Aber nicht zu weit. Die Gastgeberin gibt mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich die Hausschuhe schnellstens anziehen soll, was ich unter ihrem strengen Blick auch mache.

Sofort beginnt sie mit ihren Erklärungen, wir merken aber bald, dass es da eine Sprachbarriere gibt.

Sie zückt ihr Handy und beginnt zu schreiben. Internet, Google Translater. Und so geht s weiter.

 

Was schreibst du? Was schreibe ich?

 

Wir verstehen uns so bestens. Ich muss ihr nicht einmal in die Augen schauen. Gut, meine Blicke hangen sowie so an ihrem üppigen Busen der, sagen wir, doch noch teilweise bedeckt ist.

Aber alles Schöne geht einmal vorbei, und sie wird von ihrem Mann rauszitiert, und ich habe ab jetzt für vier ganze Wochen mein eigenes Studio .

Das Studio

Dann schauen wir uns doch mal um. Im Eingangsbereich gibt's die übliche Garderobe. Ab dem dritten Tag habe ich auch für jeden Gegenstand den richtigen Platz gefunden. Damit ihr auch wirklich die kleinen Details beachtet, habe ich neben dem Hauptbild oft noch ein Erklärbild, damit ihr eine Ahnung von diesem strukturierten Aufbau kriegt.

Mit Blick nach links kann schon das Bad erkannt werden. Dann schauen wir doch einmal genauer nach.

Das Bad ist nicht wirklich gross. Und eigentlich müsste es Dusch oder Wasch oder allenfalls noch Toil heissen. Denn mit Baden ist da nichts.

An dieser Stelle ist es mir ein echtes Anliegen darauf hinzuweisen, dass gewisse Geräte hier im Einsatz sind!

Auf jeden Fall muss man dem Architekten zugute halten, dass er den Raum optimal ausgenutzt hat.

Die Küche ist ausreichend eingerichtet. Grosser Kühlschrank! Gasherd, Mikrowellengerät, Wassererhitzer. Vier Gabeln, vier Löffel, ein Messer.

Generell ist dazu zu sagen, dass in der Kantine sogar nie ein Messer bereitgelegt ist. Und das hat Gründe. Die Fleischstücke sind schon kleingeschnitte, das Fleisch ist wirklich weichgekocht oder es gibt nichts zu schneiden.

Auf dem Tisch in der Ecke hat es genügend Platz für Salatteller, Suppenteller, Essteller, Weinglas, Weinflasche (jeweils Einzahl) und Bierdose (nicht zwingend Einzahl).

 

Apropos Einzahl / Mehrzahl. Hier noch Einer von Jürgen Von der Lippe.

 

Sage mir zu folgenden Begriffen jeweils in der richtigen Reihenfolge und fliessend die dazugehörende Mehrzahl.

 

Der Arzt, der Bursche, die Bürste, die Schwester.

 

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Vom Wohnzimmer habt ihr die Sitzecke bereits in der Einleitung begutachten können. Hier noch der Multimediaschrank.

Das Bett steht bei der Türe gleich um die Ecke in der Ecke. Es war eine echte Kunst das Bett bei diesen eingeschränkten Platzverhältnissen anzuziehen. Aber für Einen, der so geschmeidig und beweglich ist wie ich, natürlich kein Problem!

Und dies ist ab jetzt mein Schreibtisch. Also eigentlich ist es eine Kommode, und ist mehr als eine Schublade geöffnet, kippt sie um. Man mag sich jetzt fragen, wer öffnet schon zwei Schubladen auf einmal? Die Antwort ist aber ganz einfach: Ich!

 

Behaltet dieses Bild in Erinnerung, vielleicht tauch ja irgendwann mal die Frage auf, wo hat dieser Kerl jeweils immer seine Superblogs geschrieben. Und ihr könnt den Finger hochstrecken und sagen: Ich weiss wo, und habe sogar noch ein Bild davon.

Und Alle um euch herum werde voller Verzückung und Bewunderung zu euch aufschauen.

Die Lage

Was soll ich sagen. Top.

Sogar die Leute von der FIFA haben sich bei mir bedankt, dass sie gerade gegenüber und unweit von mir, im Double Tree by Hilton wohnen dürfen.

 

Obwohl, das kratzt mich wenig bis gar nichts. Viel mehr ist die Lage doch sehr ok. 50 Meter von der Baumanastrasse entfernt, 200 Meter von der Metrostation, ich bin mehr als zufrieden.

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