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Im Kaukasus

Im Anflug


Und irgend einmal sind wir das Tal Richtung Tiflis hochgeflogen. Ich konnte dabei zwei (schneebedeckte) Bergketten erkennen. Die eine klein und herzig (Jura?), die andere gross und mächtig (Alpen?).So, wie es sich für einen Kaukasus eben gehört. 

Die Sicht von oben eröffnet auch noch eine weitere Erkenntnis. Alles ist grau in grau. Graue Schafe, oder sind es Häuser, graue Steine, oder sind es Häuser? Und ein Förster braucht gute Argumente um seine Daseinsberechtigung zu begründen. 
Wie gesagt, alles grau in grau. Ein Stich ins Herz jedes Romantikers (und damit meine ich mich). 
Keine Farben, einfach nichts. Gut, die blauen Augen der Empfangsdame sind wenigstens nicht ohne. 
Aber lassen wir dieses Kapitel und erzählen etwas vom Ausflug zum Kaukasus, oder zumindest zum Vor-Vor-Kaukasus. 

Von Burgen, Schlössern und Weinkellern


Timur, heisst unser Fahrer für den heutigen Tagesausflug. Ein netter Kerl. Aber mit den Geschwindigkeitslimiten nimmt er es nicht so genau. Er kann da locker mit 120 durch das Dorf (sprich: Ansammlung von grauen Häusern, irgendwo auf einer grauen Wiese entlang einer grauen Strasse) bretteren. Da war aber doch was mit 40 oder so?. Zumindest überholt er nicht einfach nur blindlings und äussert sogar seinen Unmut über jene die es tun.
Aber, und das ist das Wichtigste, er hat uns doch mehr oder weniger sicher das Tal nach Ananuri hochgebracht und auch heil zurück. Dazwischen wusste er das eine oder andere zu erzählen und dies alles, während er das rechtsgesteuerte Auto auf der Strasse hielt.

 

Erster Stop: Das Kloster von Jvari. Und hier haben wir, oh Wunder, sogar einige Tupfer blau und grün gesehen.

Die Ausnahme bestätigt die Regel: 
Der blaue Fluss mündet - in den Grauen. 

Kloster Jvari


Hoch über Aare und Reuss (oder wie die Flüsse eben heissen) trohnt das Kloster Jvari über der Gegend. Ein fantastischer Ausblick bietet sich von hier. Der Ort hat auch irgend was mit Maria, Magdalena und Jesus zu tun, ohne jetzt dabei auf genauere Details einzugehen. Sieht aber fast ein wenig danach aus, als müsste die Geschichte des neuen Testaments (oder gar auch des Alten) neu recherchiert werden. Dazu hatte ich später am Abend, oder war es schon früh am Morgen des nächsten Tages, noch eine interessantes Gespräch mit einem Altertumsforschers. Aber vielleicht ist es ja nur eine weitere Verschwörungstheorie. Diese werden ja zur Zeit immer beliebter.

 

Aber wenden wir uns den Bildern zu. Geniesst die Aussicht, die Bilder vom Kloster und den Herz-See. Gerade wegen dem Herz-See weise ich gerne noch einmal darauf hin: Habt euch lieb!

Die Farblehre


Sieht danach aus, dass die ganze Geschichte um RAL - Tabellen und dergleichen, neu geschrieben werden muss. Zumindest zur Zeit und hier in Georgien. Grau ist das neue Grün (da sieht man wohin es Beat schon gebracht hat). Scheint aber auch schon das neue Blau zu sein. Dies vereinfacht das Lernen einer Fremdsprache ab jetzt ganz gewaltig.

 

Nichts mehr mit синий, желтый und красный, einfach nur noch серый.

Und hier das ganze noch bildlich.

Fluss  (flüssig): grau

Wald (fest): grau

Wolken (gasförmig): grau

ananuri


Weiter gehts das Tal hoch. Entlang von endlos langen Grauzonen fahren wir Richtung Ananuri. Mit dem Tempo das Timur vorlegt, sind wir eins zwei vor den Mauern des Klosters Ananuri. Intressantes Gebäude, wir sind als Bergziegen gefordert. Auf schmalen Simsen ersteigen wir die Burg. Auch hier darf ich mit dem einen oder anderen Bild aufwarten. 

Mzcheta


Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen, wollen wir uns noch Stärken. Der Guide ,kennt‘ natürlich ein günstiges und gutes Restaurant. Zuerst noch anrufen und die Provision verhandeln, und schon stehen wir vor der Tür. Der Besitzer erzählt uns stolz, dass er das Restaurant nach deutschem Vorbild erstellt hat. 

Und wirklich, alles ist sauber und in gutem Schuss, nur mit der Speisefolge haben sie es (noch?) nicht so im Griff. 


So, jetzt machen wir es auf kurz und bündig. Rasch essen, schnell ins nächste Kloster, knips, knips (siehe Bilder) und dann zurück nach Tiflis. 


Was dann sonst noch so über die Bühne lief, kann ich euch morgen noch erzählen. 

Nachwort ...


Der Aufmerksame Leser hat sicher festgestellt: da fehlt doch was. Richtig! Nichts mit Weinkeller oder so.

Nun, das war schon zu Beginn der Ausfahrt klar, dass wir diesen Punkt auslassen werden.

Aber ehrlich: Weinkeller tönt doch immer wieder saumässig gut ...

... Nachwort 2 ...


Da gabs noch was, aber es ist mir entfallen. Muss wohl an diesem Keller (kein Weinkeler) liegen, den wir nach dem Essen noch besuchten...

... Nachwort 3 ...


Übrigens, die Legende erzählt, dass jedem der den Altar in den beiden Klöster mit der Hand berührt, Gesundheit und Wohlergehen widerfährt. Habe ich natürlich gemacht. Also sollte ich einmal nicht krank sein (abgesehen von Kopfschmerzen nach einer Nacht im Keller), dies hat ihren Ursprung (Hallo Peter!) genau von hier.

Der Beweis vom Kloster Jvari  (rechte Hand)

Der Beweis vom Kloster Mzcheta (linke Hand)

... Nachwort 4 ...


Die Rechnung. Frage: Was haben wir gegessen?

... Nachwort 5 ...


Kopftuch?

... Nachtrag 6


Die heutige Laufstatistik (von Janine und Yanick). Man sieht, Leistung mehr als überdurchschnittlich.

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