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Mea culpa

Ich gebe es zu.

 

Es ist alles meine Schuld.

 

Immer wenn ich zu einem Auswärtsspiel fahren, verlieren die Schweizer.

Oder zumindest oft.

 

Die Statistik seit 2016:

60 - 07.10.2016 - Ungarn - Budapest - Ungarn    Schweiz - 2:3

61 - 10.10.2016 - Andorra - Andorra la Vela - Andorra - Schweiz - 1:2

64 - 09.06.2017 - Färöer - Thorshavn - Färöer - Schweiz - 0:2

66 - 03.09.2017 - Lettland - Riga - Lettland - Schweiz - 0:3

67 - 10.10.2017 - Portugal - Lissabon - Portugal - Schweiz - 2:0

71 - 15.10.2018 - Island - Reykjavik - Island          Schweiz - 1:2

73 - 23.03.2019 - Georgien - Tiflis - Georgien - Schweiz - 0:2

75 - 05.09.2019 - Irland Dublin - Irland - Schweiz - 1:1

76 - 12.10.2019 - Dänemark - Kopenhagen - Dänemark - Schweiz - 1:0

78 - 18.11.2019 - Gibraltar - Gibraltar - Gibraltar - Schweiz - 1:6

79 - 16.06.2021 - Italien - Rom - Italien - Schweiz - 3:0

80 - 02.07.2021 - Russland - St. Petersburg - Schweiz - Spanien - 1:1

 

85 - 02.06.2022 - Tschechien - Prag - Tschechien - Schweiz - 2:1

 

7 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen

 

Die Statistik seit 2019:

2 Siege, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen

 

Und was mich am meisten beunruhigt: Je älter ich werde, desto schlechter die Bilanz. 


Muss wohl an meinem Alter liegen, oder vielleicht doch an Granit Xhaka?


Vielleicht aber täusche ich mich, und es waren die beiden Webstübler Schär und Elvedi, die sich in der Innenverteidigung recht stümperhaft benahmen. 

🤔 - Kann jedoch nicht sein, denn dies würde das Weltbild einiger Ewiggestrigen zerstören.


Ich für mich habe, um in die Tierwelt abzuschweifen, lieber einen Doppeladler als zwei lahme Enten.

 

Gut, lassen wir diese Gefühlswelt und kehren zurück zu den harten Statistikfakten. 

Jeder Erstklässler weis, Statistiken über längere Zeiträume sind aussagekräftiger als solche über kurze Zeiträume 

(Aufgepasst, wir lassen den Faktor ‚Petkovic’ diesmal  ausser acht). 


Aber was können wir aus den uns hier vorliegenden Daten ableiten. 

  • über einen grossen Zeitraum haben wir eine positive Bilanz. 
  • die Zahlenreihe in der nahen Vergangenheit weist eine, sagen wir einmal, ‚nicht positive Tendenz‘ auf. 


Eine Statistik über einen längeren Zeitraum ist mächtiger, als eine über eine kurze Periode. 

Man folgert daraus: Die Chancen auf einen Sieg steigt nach jeder erlittenen Niederlage. 


Also, seid guten Mutes. 


Und sollten wir denoch verlieren, dann liegt es nicht am Elvedi und nicht am Schär und auch nicht am Xhaka, nein, es liegt dann einzig und allein und nur an mir. 


MEA CULPA!



Sonntagmorgen, ich fasse zusammen:
Anreise wie bereits dargelegt am Samstagabend. Anreise mit TAP mit einstündiger Verspätung. Aber immer noch besser als am Sonntagmorgen wegen Gewitter in ZRH nicht starten zu können. 
Die verspätete Ankunft wirkte sich auch auf die Verpflegungsstrategie aus. 
Die Öffnungszeiten wurden diesem Sachverhalt nämlich überhaupt nicht angepasst. Aber Freunde, ich kann euch versichern, wir sind nicht verhungert, und dieses angekündigte Bierchen konnten wir uns auch noch genehmigen. 

Sonntagmorgen, ich gebe einen Ausblick:
Morgenessen (näheres dazu morgen).
Danach, Fahrt zum Handelplatz, kleine Stärkung (Hopfen und so, soll gesund sein!), danach Marsch zum Aussichtspunkt des Heiligen Jürg. 
Zwipf, gefolgt vom Bereitstellen für das Abendspiel. 

Jetzt aber genug an ,nur Prosa‘. Bilder sind gefragt. 
Aussicht vom Miradouro do Castelo de São Jorge. 
Hoppla, da habe ich beinahe noch die kleine Stärkung vergessen. 
Zwipf.
Noch Fragen?


Ok, es ist kein Super Bock, hat sich aber einfach so ergeben. 

Einige Schritte, einige Tapas und natürlich ähnlich viele Drinks später (und da hatte es durchaus auch Mineralwasser dabei), machen wir uns auf den Weg Richtung Stadion.
Oh, irgendwie haben wir beinahe den Absprung verpasst und müssen uns kurzfristig noch sputen, damit wir rechtzeitig im Stadion sind.
Die Geschichte lässt aber die Frage aufkommen. War dieser Kraftakt nötig?
Zugegeben, Stadion bauen können diese Portugiesen, auch Fussballspielen. Aber das Catering ist von der schlechteren Sorte. 
Ob sich die Schweizer Nati wohl davon inspirieren liess?
Menukarte in dieser unverständlichen Nuschelsprache, hat Murat die Teamsitzung eventuell auf Türkisch durchgeführt?
Hotdogs sind lauwarm, wie die Mannschaftsleistung danach auch. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, im Vergleich zur Nati waren sie brennend heiss. 
Die Biere ohne den gewünschten Pfupf, halt gleich wie später die Nati. 
Das Einzige, dass wiederum überzeugen konnte, war die Aargauerfahne. Das sie am Spiel teilnehmen konnte, hing jedoch an einem seidenen Faden. Da haben sich die Leute bei der Eingangskontrolle doch tatsächlich erdreist, diese Fahne genauer unter die Lupe zu nehmen und sogar die Möglichkeit in betracht gezogen, ihr den Eintritt ins Stadion zu verwehren. Schlussendlich konnten sie sich der Schönheit und Magie dieses Kunstwerks nicht entziehen, und deren Auftritt stand nichts mehr im Wege. 

Und darum leuchteten ihre 🌟 🌟 🌟  auch in diesem Stadion. Ihre sanften 🌊 🌊 🌊 strahlten die Aura dieses grandiosen Kantons in die ganze Welt hinaus. 

Das Spiel ist zu Ende, und es bleibt mir einmal mehr nur zu sagen:
Ich bin Schuld. 

MEA CULPA

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