Was läuft so?
Ja, was läuft denn heute so?
Ausschlafen?
Stadtbesichtigung?
Ausflüge planen?
Gut essen?
Viel trinken?
Also mit dem Ausschlafen wird schon mal nichts. Aus dem einfachen Grund, weil wir beim Schreiben dieser Zeilen bereits am Frühstückstisch sitzen.
Stadtbesichtigung, na ja, haben wir gestern bei der Suche nach einem Restaurant bereits ausgiebig zelebriert.
Ausflüge planen? Gute Idee! Nach kurzer Beratung steht das Programm. Heute eine kleine Wanderung im Parque Rural de Anaga, morgen ein halbtägiger Trip Richtung Teide und am Freitag nochmal ein
wenig ausspannen, verbunden mit einem kleinen Ausfährtli nach La Orotava. Einfach so zum Essen.
Und wegen den beiden letzten Punkten müsst ihr euch bei uns überhaupt keine Sorgen machen.

Für den Ausflug in den Nationalpark besorgen wir uns eine ÖV Tageskarte. Gemäss Aussage des Busfahrers erhält man die in einem Tabakladen, gemäss Aussage des Verkäufers im Tabakgeschäft erhält
man die in der Busstation. Da bin ich mal gespannt, was ich dort erfahren werde.
Auf dem Weg zum Busbahnhof kommen wir an der Plaza de la Iglesia vorbei. Schnell ein Bild schiessen und weiter gehts.
Und man glaubt es kaum. Ohne grosse Ausreden kriegen wir hier unsere Tickets. Dann wollen wir diese doch gleich ausprobieren. Erstens um uns den Marsch quer durch die Stadt zu ersparen und
zweitens um den sich aufziehenden Regenwolken zu entkommen. Aber oh weh, der Bus fährt uns vor der Nase weg. Doch wann fährt der Nächste? In einer Stunde! Scheint nicht eine der gut
frequentierten Strecken zu sein. Was tun? Richtig, kurze Pause im Café an der Ecke zur Bushaltestelle und eine Stunde später hüpfen wir dann wirklich in den Bus. Übrigens Nummer 381, falls du
auch einmal an dieser Stelle strandest.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Und wenn einer eine Reise mit dem ÖV auf Teneriffa tut, kann er noch mehr erzählen. Nicht viel Gutes aber ganz viel über Unpünktlichkeit und Verbindungsausfälle. Scheint wie eine kleine Lotterie zu sein. Chronische Verspätung, gemäss unserer Statistik so 9 Minuten im Schnitt. Aber gerade dann, wenn du eine Anschlussverbindung hast, fährt genau dann dieser Bus nach Fahrplan. So geschehen beim Umsteigen in La Laguna.
Darum auch hier, einschieben einer Pause zwecks Verpflegung. Und mangels Auswahlmöglichkeiten kann es für einmal auch eine Pizzeria sein. Eine Pizza Napoli tut es alleweil.

Es ist nicht wirklich das Traumwetter um Aussichtsplattformen zu besuchen. Regen sollte es keinen mehr geben, aber immer wieder schieben sich Wolken vor die Sonne. Und auch der dunstige Schleier macht die Sache nicht besser. Aber, schon allein die Fahrt zu unserem Ziel ist ein Abenteuer. Sei es weil die Kurven zu eng sind, sei es weil die Busse zu lang sind oder sei es weil hier nicht nur gute Autofahrer unterwegs sind, denn es gibt einige Beinahekollisionen. Doch man kann sagen: Alle Seitenspiegel sind noch ganz und keiner sitzt im Strassengraben fest.

Während sich der erste Mirador gerade so 100 Meter von der Haltestelle aus erreichen lies, müssen wir für den Zweiten schon einige Meter unter die Füsse nehmen, so um die 2 km sind es wohl. Wohlverstanden pro Weg. Eigentlich keine grosse Sache, fängt man sich jedoch eine Wadenzerrung ein, wie mir geschehen, dann hilft ein wenig auf die Zähne beissen.
Wir wandern einem breiten Wanderweg entlang um zum Mirador de Zapata zu gelangen. Der Weg wird auf beiden Seiten des Wegs von dichtem Gehölz gesäumt, wohl nicht sehr erträglich für eine rentable Holzindustrie. Aber sicher störend für die freie Sicht ins Tal.

Und dann, urplötzlich, und wie aus dem Nichts, tauchen vier Pokemons auf. Das müssen wohl Wanderpokemons sein. Einfingen liessen sie sich nicht, aber vielleicht kennt einer von euch diese seltsamen Dinger.

Und auch der zweite Aussichtspunkt glänzt mit getrübter Sicht und einer Wolke vor der Sonne. Sorry, no sun! pflege ich in dieser Situation jeweils zu sagen. Aber ich verspreche euch, das nächste mal versuche ich es besser zu machen.
Eine letzte Sorge bleibt uns noch. Und es ist nicht meine schmerzende Wade, die mich daran hindert ein zweiter Usain Bolt zu sein, nein, es ist die Ungewissheit: Fährt der letzte Bus noch oder müssen wir hier oben am Berg übernachten. Aber ich kann Entwarnung geben. Mit den obligaten neun Minuten Verspätung tauch er auf, und bringt uns zurück in die Zivilisation.
In La Laguna angekommen müssen wir konstatieren, dass sich ein kleines Hüngerchen bemerkbar macht. Darum mit Bus 102 schnellst möglich zurück nach Puerto de la Cruz. Und einmal dürft ihr raten wie gross die Verspätung bei dieser Fahrt war.
Und ebenfalls dürft ihr einmal raten ob wir uns ein weiteres mal ein feines Nachtessen in die Bäuche schlugen oder nicht.
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