Wanderung
Miruscha Fall - Felskante - Oberer Fall - Miruscha Fall
Distanz
6,1 km
Marschzeit (Kletterzeit)
1:46 h
Höchster Punkt
479 m
Wer hätte dies gedacht! Eine Bergse(h)ewanderung im Kosovo.
Die Kletterpartie auf den Rand der Schlucht ist anstrengend. Immer wieder muss ich wegen zu schmalen Felsbänder umkehren und mir einen anderen Kamin zum Hochsteigen suchen. Nichts von gemütlicher, einstündiger Wanderung wie es im Beschrieb steht.
Aber die Aussicht lohnt sich allemal. In den unteren Gegenden kann ich die Wasserfälle immer wieder durch das Gebüsch sehen. Weiter oben öffnet sich die Aussicht und geben einen schönen Ausblich auf die verschiedenen Stufen frei.
Oben auf dem Plateau angekommen, kämpfe ich mich durchs Dickicht, denn die Wanderwege sind nur spärlich angelegt. Vor allem führen sie nicht bis zum Rand der Schlucht. Aber ich meistere diesen Dschungel und gelange bis an die vorderste Felskante. Um zu den Fällen zu gelangen gehe ich den selben Weg zurück.
Der Weg zu den oberen Fällen führt dann oft über Felsbänder. Manchmal von der angenehmeren Sorte. Breit und nach unten mit einer gewissen Absturzsicherheit. Oft sind sie jedoch 'gefürchiger'. Sprich: Sie sind schmal, extremschmal. So schmal dass ich mich nicht getraute die Kamera aus der Tasche zu klauben um ein Foto zu schiessen. Da gibt es zum Beispiel überhängende Felsvorsprünge auf einer Höhe von 1.50 Meter die dich im Kauergang gehen lassen. Oder auf der Talseite geht es so 15 Meter senkrecht nach unten. Störend ist, dass ich dies beim betreten nicht sofort erkennen kann. Umrunde ich die ersten Felsnase, tut sich mir aber nur allzu oft dieses Szenario auf. Da heisst es dann: Rückwärtsgang einschalten. Aber ich finde den Weg durch dieses Labyrinth und erreiche die oberen Fälle.
Und zum Schluss noch das Dessert. Über die Hängebrücke von Felswand zu Felswand. Auf beiden Seiten geht es nur über Kletterstiege weiter. Ich wage mich trotzdem auf die andere Seite und habe einen ersten Wasserfall vor Augen. Klick, klick. Um ganz nach oben zu gelangen sehe ich nur einen Klettersteig der meine Fähigkeiten unter Umständen übersteigt. Der Junge der da relaxed oben auf dem Fels sitzt ermuntert mich, zu ihm hochzusteigen. Ich überwinde meine Angst und klettere mit Hilfe des Seils und den eingemauerten Eisentreppen die letzte Felswand hoch.
Hurra! Ich bin oben und habe den letzten Wasserfall vor Augen. Diese Kletterei war jeden Tropfen Angstschweiss wert.