Lagh da Val Viola und Lagh da Saeseo

Wanderung

 

Alp Camp - Passo Confine - Pass da Val Viola - Lagh da Val Viola - Lagh da Saeseo - Alp Camp

Distanz

11,5 km

 

Marschzeit

3:43 h

 

Höchster Punkt

2470 m, Pass da Val Viola

 

Lagh da Val Viola
Lagh da Val Viola

Doppelpack im Kanton Graubünden. Nach dem Engadin folgt das Puschlav. 

Die Anfahrt, direkt von der 6-Seenwanderung auf der Furtschellas, über den Bernina nach Sfazù ist allein schon eine Reise wert. Dort, im gleichnamigen Hotel, übernachte ich, um am nächsten Tag für die Wanderung ins Val Camp bereit zu sein.

Aber zuerst Stärke ich mich bei einem feinen Nachtessen. Die grosse Portion Salat und das Riesen-Cordonbleu bringen mich beinahe ans Limit. Aber ich schaffe es. Auch ein Bier gegen den Durst und ein, zwei oder mehr Gläser Rotwein dürfen nicht fehlen.

 

Der Morgen beginnt dann mit einem reichhaltigen Frühstück. Gut mit Kalorien versorgt, besteige ich um viertel nach neun den Minibus um zur Alp Camp hochzufahren. Reservation erforderlich, ist ja nur ein 18-Plätzer. Wer weiss ob da alle Platz finden und wer weiss ob meine Reservation auch geklappt hat. Positiv, ich stehe auf der Liste und eine halbe Stunde später kommen wir an unserem Ziel an. Bevor es jedoch losgeht, muss ich meinem Arbeitskollegen noch eine geschlagene Stunde erklären, wie die Software-Welt funktioniert. Aber dann, endlich, geht es los.

Der Weg schlängelt sich durch die Arvenwälder den Berg hoch. Entlang am tossenden Wasserfall und über zahme Bergbächlein geht es stetig aufwärts. Nur vereinzelt sind Wanderer unterwegs, aber alle erzählen mir, dass sie zur Polenta-Hütte hochsteigen wollen. Ich lasse diese für heute mal beiseite, denn ich will um halb vier ja wieder beim Bus sein. Auch heute treffe ich die obligate Kuhherde an, wir sagen uns kurz Hallo, und jeder macht dann wieder sein Ding. Die Kühe schlagen sich den Bauch voll, und ich gehe meinen Weg weiter bis zur Passhöhe. Schon bald erreiche ich den Gipfelsee und nur ein paar Schritte weiter, öffnet sich der Blick auf Italien. Und da kann ich auch die so viel zitierte Polenta-Hütte ausmachen. Schnell auf meine Bucket-Liste setzen und weiter geht es. Kurz nach der Passhöhe raste ich am Ufer der beiden Bergseen, geniesse die herrliche Aussicht und verköstige mich am mitgebrachten Sandwich.

 

Nur kurz kann ich pausieren, die App erinnert mich daran, dass ich Summa-Summarum nur etwas mehr als eine Stunde für Sightseeing zur Verfügung habe. Der Rest ist Marschzeit. So geht es zügigen Schrittes weiter, einem gefürchigen Abhang entlang, immer mit dem Lagh da Saoseo als Ziel vor Augen. Noch ein kurzes, steiles aber umso gefährlicheres Stück Felsweg und ich bin am Lagh da Val Viola. Richtig schön ist es hier, sogar sehr schön. 

 

Ich umrunde den See in weitem Bogen, steige zu einem flachen Bergplateau hoch um dann den Weg nach unten unter die Füsse zu nehmen. Die Müdigkeit nimmt zu und auch meine Abstiegsgeschwindigkeit lässt zu wünschen übrig und so kommt es, dass mich mein Timecheck erschrecken lässt. 32 Minuten Marschzeit bis zum Ziel und planmässige Abfahrt in dreissig Minuten. Irgendwie geht dies nicht auf. Ich gebe Vollgas. Das letzte Stück zum See in Höllentempo, am See entlang sprintend, dabei noch rasch drei Bilder schiessen und die letzten fünfzig Höhenmeter renne ich zur Zielgerad hoch, als sei der Belzebub hinter mir her. Ein Schockoriegel (hier könnte deine Werbung stehen) verhilft mir zur nötigen Energie. Und dann, dann komme ich doch noch rechtzeitig zur Bushaltestelle. 

 

Der Fahrer meint jedoch, dass ich nicht reservierte habe. Ich stände nicht auf der Liste. Die Frage bleibt, habe ich nicht reserviert oder hat das Fräulein am Telefon einfach verkackt und vergessen mich auf der Liste zu setzen. Ich tendiere auf die zweite Variante, und zwar extrem. Nichtsdestotrotz, ich darf mitfahren und bin darum rechtzeitig bei der Bushaltestelle in Sfazù.

 

Die Heimreise führt mich über die Albula-Strecke  zurück nach Chur und weiter, zum wohl schönsten Ort der Erde, nach?

Auenstein, dem Juwel im Universum.

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