Wanderung
Wasserauen - Seealpsee - Wasserauen
Distanz
8,3 km
Marschzeit
2:25h
Höchster Punkt
1206m, Gross Hütten
Flexibel sein ist alles, oder wenn das Wetter nicht mitspielt.
Das Lötschental ist angedacht. Schon etwas spät im Herbst und mit einem möglichen Wintereinbruch ist da immer zu rechnen. Ich stelle mir darum verschiedene Varianten zusammen. Grosse Wanderung (wenn kein Schnee) von der Fafleralp zum Anusee und zurück, kleinere Wanderung von der Lauchernalp am Schwarzsee vorbei zur Fafleralp, oder das ultimative Ausweichprogramm, für eine Pizza über die alte Gotthardstrecke nach Locarno. Aber erstens kommt es anders als zweitens dass man denkt. Regen im Lötschental, noch mehr Regen in Locarno, also nichts mit den geplanten Reisezielen.
Schon zeitig habe ich für uns eine SBB- Spartageskarte organisiert. Diese muss natürlich genutzt werden, darum schnell eine Ersatzwanderung zusammenstellen. Ab nach Wasserauen und raus in die Natur. Der Säntis muss es nicht gerade sein, aber eine Wanderung zum Seealpsee ist eine sehr gute Alternative. Und ja, du hast richtig gelesen: Uns! Dieses Mal bin ich nicht alleine Unterwegs, Paul und Martin begleiten mich. Und so versteht man auch, dass ein Apero auf der Anreise (in Form eines Fläschchen Wein) durchaus Sinn macht.
So geht es also kurz vor acht los, Auenstein Obermatt - Wildegg - Brugg -Zürich HB - Gossau - Wasserauen. Auf der Strecke zwischen Zürich und Gossau bringen wir unseren Apero locker zur Strecke und können uns dann mit der Appenzeller-Bahn beschwingt nach Wasserauen fahren lassen. Noch ein kurzer WC-Halt, die Wander-App starten und es kann los gehen. Zuerst eine kurze Anmarschstrecke in der Ebene, aber schon nach 300 Meter beginnt ein kräfteraubender Anstieg. In etwas weniger als zwei Kilometer überwinden wir die 300 ersten Höhenmeter. Der Weg führt uns auf den ersten 500 Meter über die Wiese zum Eingang einer Schlucht. Hier windet sich der Weg dann im Wald den Katzensteig hoch. Vorbei an kleineren und weniger kleinen Wasserfällen erreichen wir in einer Stunden Marschzeit den höchsten Punkt unserer Wanderung. Wir freuen uns bereits jetzt auf das Mittagessen und stellen uns da ein feines Cordon-Bleu vor. Zuerst geht es aber leicht abfallend zum Seealpsee, dann diesem entlang bis ans obere Ende. Vor uns liegt der Säntis, rechts von uns erheben sich die Felswände, an deren Fuss die bekannte Äscherhütte ausgemacht werden kann. Und alles schön dekoriert mit farbigen Wäldern und blauem Himmel. Die Schweiz zeigt sich erneut in ihrer wunderschönen Pracht.
Am oberen Ende des See angekommen, schaut die Sonne auch zum ersten Mal über den Berggrat, und wir können die Wanderung ab jetzt in der Sonne geniessen.
Wir schliessen die Wanderung um den See mit der Mittagspause im Restaurant Seealpsee ab. Mit dem erträumten Cordon-Bleu wird es nichts, dieses wir erst ab 17h serviert, aber wir sind bei Bier, Grillspiess, Siedewurst und Schnitzel trotzdem satt geworden. In einer kurzen Lagebesprechung verschieben wir die Einnahme des Dessert auf die Ebenalp. Also, los geht's nach unten zur Talstation der Ebenalpbahn. Den steilen Anstieg zur Äscherhütte und weiter zur Alp sparen wir uns. Unsere Muskeln waren uns am Abend sehr dankbar für diesen Entscheid. Nichts mit steilem Aufstieg, dafür erwartet uns einen nicht minder steiler Abstieg nach Wasserauen. Aber auch den schaffen wir und nach 45 Minuten leiden besteigen wir die Gondel hoch zur Ebenalp.
Ab hier laufen die nachfolgenden Aktivitäten nun ausser Konkurrenz. Es sind dies: Vermicelles auf der Ebenalp, Heimfahrt über St. Gallen (da direkte Zugsverbindung nach Aarau, mangels Organisation ohne ein Glas Rotwein) und last but not least: Ein verdientes Bier und ein Premium Angus Burger im Restaurant Penny.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das Lötschental und seine Bergseen stehen weiterhin auf meiner Wanderliste. Oder du empfiehlst mir eine, am besten unten in der Kommentarfunktion.
Und auch an vielen weiteren Zielen fehlt es nicht, darum, bis bald auf einer meiner nächsten Bergse(h)en-Wanderungen.